TT: 1. Herren besiegt Jembke nach Herzschlagfinale

Tabellenführung und Aufstieg greifbar nahe - Am Wochenende muss nachgelegt werden

H1 180310 1Am vergangenen Samstag hat die 1. Herren im Abendspiel einen begeisternden Sieg gegen den direkten Konkurrenten aus Jembke gefeiert. Dies ist umso bemerkenswerter, da sich Frank Fischer an Position zwei im Vorfeld krankheitsbedingt abgemeldet hatte, was den BSV in eine klare Außenseiterposition brachte. Nach langen Diskussionen entschied man sich, im Doppel den aktuell bärenstarken Abwehrspieler Reinhard Köneke aufzubieten, der in der Vergangenheit bereits mit Christian Wenzel gemeinsam angetreten war. Im Einzel beschloss man hingegen, den ebenfalls formstarken „Heidi“ Strowasiewicz einzusetzen, seines Zeichens Spitzenmann der zweiten Herren in der Bezirksoberliga.

Beides sollte sich im Nachhinein als richtig herauskristallisieren. So erspielte unser Heimteam vor sich stetig füllenden Zuschauerbänken eine erste Führung nach den Doppeln, wobei besonders das eben angesprochene neu formierte Duo Wenzel/Köneke ein ganz tolles Spiel machte und im Dreierdoppel gegen Pinchuk und Plinta ganz souverän die Oberhand behielt. Im oberen Paarkreuz legte Nummer eins Daniel Argut gegen den aus der Halbdistanz agierenden Schröder nach, wohingegen Steffen Neumann zwar durchaus stark gegen Ukraineimport Nemtsow mithielt, letztlich aber ohne echte Siegchance blieb.

H1 180310 3Auch in der Mitte wurden die Punkte geteilt. Während Routinier Christian Wenzel nur sporadisch ein Mittel gegen die brachiale Schlaghärte seines Gegenübers Schieß fand und folgerichtig unterlag, machte Arne Daebel ein vieles richtig im Youngsterduell gegen Torben Krökel und überließ diesem lediglich einen Satz. Angespannt warteten die mittlerweile zahlreichen Zuschauer zu diesem Zeitpunkt auf eine Auflösung der Pattsituation. Diese erfolgte allerdings nicht im unteren Paarkreuz, wo Malte Bährens ziemlich souverän das mäßige Hinspiel in der Partie gegen Plinta vergessen machte und dem BSV einen 5:3-Vorsprung bescherte. Am Nebentisch sah es derweil sogar nach einer Vorentscheidung aus, als Ersatzmann Aydarus Strowasiewicz bereits mit 8:2 im Entscheidungssatz gegen den zweiten Ukrainer Pinchuk in Front lag. Da er zuvor sicher und offensiv agiert hatte, konnte kaum einer der Anwesenden fassen, dass der Gegner Punkt für Punkt aufholen konnte, einige Matchbälle abwehrte und den Gast aus Jembke durch eine selten gesehene Aufholjagd im Spiel hielt.

H1 180310 2Ab diesem Moment war das gegenseitige Abtasten der befreundeten Teams offiziell vorbei – keines der weiteren Spiele sollte undramatisch in weniger als fünf Sätzen beendet werden und das bessere Ende hatte der BSV auf seiner Seite. Aber der Reihe nach: Im Spitzenspiel der beiden Einser schenkten sich Argut und Nemtsow wenig. Argut vermied so gut es ging den offenen Schlagabtausch sowie lange Ballwechsel und befolgte damit genau die Vorgabe seines Coaches Reinhard Köneke an der Bande. Folge der taktischen Disziplin im Aufschlagspiel und der folgenden Eröffnung war ein erneuter Sieg gegen den starken Ukrainer, wenn auch dieses Mal knapp in fünf Sätzen. Auch Steffen Neumann wurde von Teamkollegen und Zuschauern nach vorne gebrüllt und erreichte gegen den Halbdistanzartisten Schröder den finalen Durchgang. Frenetisch bejubelt wurde wenig später ein weiterer ganz knapper Sieg für den BSV zum Zwischenstand von 7:4.

Auch im mittleren Paarkreuz wurde es eng – Christian Wenzel sah anfangs keinen Stich gegen Linkshänder Krökel, zeigte sich aber einmal mehr nervenstark und drehte ein verloren geglaubtes Spiel denkbar knapp. Da dies bereits mindestens einen Punktgewinn für den BSV bedeutete, gelangte die gute Stimmung der überwiegend zu den gelben Akteuren haltenden Zuschauer sicht- und hörbar in Richtung Siedepunkt. Passend dazu kam es nun zum spektakulärsten Match des Tages zwischen Arne Daebel und Christian Schieß. Allen Anwesenden wurde richtig was geboten. Besonders erwähnenswert ist sicherlich die unglaubliche Geschwindigkeit der Vorhandtopspins der beiden Kontrahenten. Im Grunde hatte das hochklassige Spiel keinen Sieger verdient. Leider wurde Arne für seine bis dato beste Leistung im BSV-Dress nicht belohnt – große Begeisterung allenthalben hatte das Spektakel in fünf Akten dennoch ausgelöst.

So war es also an Capitano Malte Bährens, den Sieg in trockene Tücher zu bringen. Obwohl auch Malte den starken Pinchuk bis zum Äußersten fordern konnte, sah es Ende des letzten Satzes nicht mehr nach einem Sieg des verzweifelt kämpfenden Bovenders aus. Gleich vier Matchbälle erspielte sich der Gegner. Was nun passierte war allerdings so spektakulär, dass man an dieser Stelle spätestens bereuen könnte, nicht den Weg in die Halle gefunden zu haben. Wie zuvor griff Pinchuk weiterhin den sich oft in der Defensive aufhaltenden Malte an, der sich mit unfassbaren Paraden gleich sechs Punkte in Folge sichern konnte. Beinahe erinnerte es ans Fechten, wie sich unser Mann des Tages gegen die Attacken des scheinbar übermächtigen Gegners verteidigte. Selbst den Wechsel des Schlägers in die „falsche Hand“ bekamen die restlos begeisterten Zuschauer dabei geboten. Als Malte erneut grandios reagierend seinen ersten Matchball verwandeln konnte, brachen in der Halle alle Dämme. Endstand 9:5!

Die Mannschaft kann sich bei allen Anwesenden und den vielen Helfern einfach nur bedanken. Ohne Euch hätten wir niemals so über uns hinauswachsen können, insbesondere nach dem Ausfall eines Spielers aus dem oberen Paarkreuz. Leider bedeutet dieser Sieg noch nicht den Aufstieg und die Meisterschaft. Der Vorsprung von drei Minuspunkten muss bereits am kommenden Wochenende am Koppelspieltag verteidigt werden. Am Samstag um 16 Uhr gastiert Tabellenschlusslicht Broitzem am Südring. Die Mannschaft sollte diesen Gegner trotz dessen aussichtsloser Tabellensituation keinesfalls unterschätzen. Bereits im Hinspiel tat man sich auswärts außerordentlich schwer gegen die Jungs aus der Braunschweiger Kernstadt. Selbiges gilt für den Auswärtsauftritt am Sonntag bei Arminia Vechelde. Dieses Team ist aktuell auf dem Relegationsplatz nach unten anzutreffen, den man wohl auch bis Saisonende aus eigener Kraft nicht mehr verlassen kann. Trotz dessen ist Vechelde ein enorm starkes Team, das jede Mannschaft der Liga an einem guten Tag schlagen kann. Dies wurde auch in der aktuellen Serie bereits mehrfach bewiesen, sodass wir gewarnt in Richtung Peine aufbrechen werden. Besonders reizvoll ist diese Auswärtstour für Nummer eins Daniel Argut, der einige ehemalige Weggefährten aus seiner Zeit beim TSV Salzgitter in der Box wie auch neben der Bande wiedersehen wird. Spielbeginn ist um 12 Uhr.

Unser Spitzenteam bittet erneut um Eure Unterstützung, damit wir nach der tollen Leistung gegen Jembke nachlegen können. Ein großes Lob geht jetzt bereits an alle, die so grandios zu uns halten. Bei so einem Umfeld scheint in dieser Landesligasaison sehr vieles möglich, wofür wir auch weiterhin alles geben werden.

Mit sportlichen Grüßen
Daniel Argut

 

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