Und täglich grüßt das Bumstier

H1 HainbergII 2013Eines dieser typischen „ewigen Duelle“, also ein Vergleich zweier Vereine, die jahrzehntelang irgendwie zur Göttinger Fußballszene hinzugehören, bekamen die „Überdachten-Tribünen-Nutzer“ am heutigen Nachmittag im Stadion am Südring zu sehen: Auf der einen Seite eine beeindruckende sportliche Vita, eine tolle Sportanlage, ein erfolgshungriges Team und die schönsten Trikots im Landkreis – und auf der anderen Seite der Bovender SV.

Uups, ich schreibe ja für Bovenden, also Kommando zurück und über vergangene Heldentaten der Fußballgötter aus Kreisel-City sinnieren. Auf jeden Fall muss beim Blättern in den prall gefüllten BSV/Hainberg-Archiven das 35-Meter Traumtor von Allassani Arouna genannt werden, mit dem der sympathische Libero-Evergreen seinem Bovender SV vor knapp 4 Jahren den Sensationssieg gegen den SCH und damit den Klassenerhalt in der Bezirksliga sicherte. Oder ein 2:1 Sieg auf den Zietenterrassen, als Interimsstürmer Conrad „Conno“ Hosang in der allerletzten Minute einen Verzweiflungsschuss ins Netz donnerte und sich ein nicht näher benannter Mitspieler beim Jubeln verletzte.

Die Historie könnte an dieser Stelle noch um zwei bis drei weitere Stories bemüht werden, doch den Leser dieser Zeilen interessiert sicher primär die Gegenwart. Und die bot neben heftigsten Regenfällen in der ersten Hälfte und geißender Herbstsonne nach dem Seitenwechsel, sicherlich kein Spiel für die Geschichtsbücher, aber dennoch ein paar nette Tore und die Live-Ticker Premiere beim Bovender SV.

Diese spontane Revolution der Fußball-Berichterstattung war jener Tatsache geschuldet, dass der Autor dieser Zeilen das komplette Spiel auf der Bank bzw. beim Warmlaufen verbrachte und auf diese Weise den Leser im Web mit den aktuellsten Zwischenständen versorgen konnte. Immerhin profitiert somit die Gemeinschaft zumindest ein wenig vom persönlichen Elend des Einzelnen. Gerne geschehen! ;-) Beginnen wir den Spielbericht mit einem Rückgriff auf postalische Kritik, die mich auf elektronischen Wegen vor einer knappen Stunde erreichte. In einer kurz gefassten Mail beschwert sich ein anonymer Schreiber über meinen Bericht vom gestrigen 3:3 der A-Jugend bei der JSG Neuhof. Angeblich habe die ZWEIMALIGE Verwendung des Wortes „bumsen“ im Kontext der Sportberichterstattung nichts verloren, meint ein moralischer Vollprofi mir mitteilen zu müssen. Ok, Kritik angenommen, das Wort wird ab sofort in jedem Spielebericht nur noch EINMAL verwendet. Außer heute, da wird es 10 Mal benutzt, aus Therapiezwecken.

Aaalso:
Beim Warmmachen durfte ich auf das Tor von Keeper Dennis Koch bumsen, der mit meinen bumsigen Schüssen kein Problem hatte. Noch weniger Probleme hatte nach wenigen Minuten Enrico Weiß, denn er bumste das Leder an Freund Bumsi und Feind Bums-Bums vorbei zur 1:0 Führung für den B(ums)SV.

Doch der SC Hainberg ließ sich nicht ins Bockshorn bumsen und kam seinerseits nach langen Bumsbällen zu einigen Konterchancen. Doch Dennis Koch hatte recht wenig Schwierigkeiten, die Bälle zu entschärfen, musste dabei nur einmal auf den Boden bumsen. Kurz vor der Pause fiel gar das 2:0 für unsere Farben, als Albert Saciri seinen Körper mal nicht zum Bumsen einsetzte, sondern den Ball perfekt auf René Hähnel weiter leitete, der nur noch einzubumsen brauchte.

Leider fielen wir danach in eine lethargische Phase zurück und bumsten die Bälle nach Eroberung zu schnell wieder in die Hainberger Füße. Diese verluden unsere Abwehr mit einem Freistoßtrick, als alle mit einem Bumms gerechnet hatten – 2:1.

In der Schlussphase bekamen wir das Gebumse besser in den Griff und servierten eine Ecke mustergültig auf den Kopf von Oberbumser Hähnel, der mit dem 3:1 die Entscheidung besorgte. Erleichtert, aber nicht wirklich bumsfidel nahmen wir den Schlusspfiff des „guten Schiris“ (Zitat Gerbi Kaplan) zur Kenntnis und gingen fix duschen, allerdings ohne weiteres bumsen.

Nächste Woche wollen wir in Desingerode nachlegen und den Anschluss an die SG Bergdörfer nicht  abreißen lassen.