TT: Unentschieden gegen Bledeln

Zweiter Punktgewinn fühlt sich wie eine Niederlage an - Hollung und Wenzel überragend

© Daniel Argut · Am vergangenen Samstag hat sich die Bovender Erste erneut ein Duell auf des Messers Schneide mit einem direkten Konkurrenten im Abstiegskampf geliefert. Obwohl man sich im Vorfeld eher als Außenseiter gegen den Gast aus Bledeln sah, gab es im Nachhinein betretene Mienen auf Seiten des Gastgebers. Noch mehr als noch beim Remis gegen Heiligenrode fühlte sich das Unentschieden nicht wie ein Punktgewinn an. Dies liegt darin begründet, dass der BSV an diesem Samstag diverse Führungen nicht zum Gesamtsieg nutzen konnte und man leider auch keine geschlossene Mannschaftsleistung an die heimischen Tische bringen konnte. Ganz stark agierten immerhin die drei Auftaktdoppel, welche allesamt gewonnen wurden, was für eine schnelle 3:0-Führung sorgte.

Im oberen Paarkreuz zeigte Nils Hollung eine fantastische Leistung. Er ließ seine Gegner, Youngster Kevin Matthias und Noppenspezialist Westphal nicht ansatzweise zum Ausspielen Ihrer Stärken kommen und holte zwei souveräne Einzelsiege. Bedauerlicherweise nicht souverän agierte Nummer 1 Daniel Argut – bereits das erste Einzel gegen Matthias ging trotz diverser Satzbälle und Chancen verloren. Beim zweiten Auftritt gegen Abwehrer Westphal reichte sogar eine 2:0-Satzführung und ein 6:3 im dritten Durchgang nicht zum Sieg des eigentlich nervenstarken Bovenders.

Ebenfalls nicht ausgesprochen erfolgreich liefen die Partien für Steffen Neumann – Niederlagen gegen Meisner und Mago auf Seiten Bledelns sind aber ganz sicher auch keine Schande, da es sich bei beiden angesprochenen Herren um das Prunkstück des Gegners handelt. Insbesondere Mago war außergewöhnlich durchschlagkräftig an diesem Samstag und auch von Frank Fischer nicht ansatzweise in die Bredouille zu bringen. Dieser hielt sich allerdings in hervorragender Manier gegen Dennis Meisner schadlos und überzeugte mit blitzschnell vorgetragenen Vorhand-Topspinattacken.

Im unteren Paarkreuz war es einmal mehr Christian Wenzel, der auf BSV-Seite glänzte. Wie gegen Heiligenrode demonstrierte er, wie man mit den neu eingeführten Plastikbällen spielen sollte – tischnah, sicher und mit vielfältigen, nicht berechenbaren Ballwegen blieb er ohne jeglichen Satzverlust. Arne Daebel hingegen ließ in diesem engen Spiel seinen aktuell etwas verworrenen Knoten noch nicht platzen – sowohl gegen Vorhandspezialist Jens Obst als auch gegen „Aggressive Leader“ Lukas Duda hatte er trotz ansprechender spielerischer Vorstellung zweimal nicht das bessere Ende auf seiner Seite. Besonders bedauerlich insofern, als dass der BSV letztlich nach komfortabler 8:5-Führung doch noch die gegen Mago und Meisner im Grunde favorisierten Argut und Hollung ins Schlussdoppel schicken musste. Diese lieferten in der Folge allerdings eine geradezu unterirdische Leistung ab. Auf Nachfrage konnten sie sich ihr indiskutables Spiel im so wichtigen Schlussdoppel einfach nicht erklären. Endergebnis somit erneut 8:8.

Um ein Fazit zu ziehen: es bleibt positiv zu erwähnen, dass das Team weiterhin konkurrenzfähig ist, gerade im Doppel klare Stärken aufweist und mindestens ein Drittel der Mannschaft auch im Einzel formstark agiert. Dies ins Kalkül ziehend kann man den erneuten Punktgewinn durchaus als Erfolg bewerten, den wohl jeder vor dem Spiel ohne Zögern so unterschrieben hätte. Andererseits sollen drei Protagonisten ohne Punktgewinn im Einzel und das erneute Auslassen bester mannschaftlicher Siegschancen nicht außer Acht gelassen werden. Will man die Klasse halten, muss man perspektivisch auch Siege einfahren.

Gelegenheit dazu hat die Equipe bereits am kommenden Sonntag, wenn das erste Auswärtsspiel der Saison ansteht. Ziel der Reise ist Salzgitter, wo Angstgegner und Mitaufsteiger „Eisern Union“ auf die Mannschaft wartet. Obwohl man teamintern der Meinung ist, dass dieser Gegner von den Spielsystemen für den BSV schwierig zu bespielen ist, besteht Anlass zur Hoffnung auf den ersten Saisonsieg, wenn man bedenkt, wie sehr sich die Verpflichtung einer neuen und spielstarken Nummer zwei auswirken kann. Maximaler Einsatz in der Fremde kann selbstverständlich garantiert werden und alle Tischtennisfreunde sind herzlich eingeladen, uns auch abseits der heimischen Turnhalle zu unterstützen. Spielbeginn ist 12 Uhr. Game on!